Im sogenannten Spider Cage, einem Trainingsgerät aus der Rehabilitation, wurde mit den jungen Studienteilnehmern an ihrer Muskulatur und ihrer Haltung gearbeitet. Mit Schlingen um die Hüfte standen die Trainierenden zentral in der „Spinne“, sodass Bewegungen funktional unterstützt wurden. Gleichzeitig bot sich die Möglichkeit Übungen aus dem Krafttraining einzusetzen, um an der Körperhaltung und der Balance zu arbeiten.
Die andere Trainingsgruppe absolvierte ein Zusatztraining an einem Vibrationstrainingsgerät. Angeleitet von einem Physiotherapeuten, führte jedes Kind die Einheiten alleine durch. In dreiminütigen Intervallen wechselte sich die Belastung auf der Vibrationsplatte mit Erholungsphasen ab, sodass jede Trainingseinheit insgesamt neun Minuten Vibrationstraining umfasste.
Zusammen mit dem physikalischen Therapieprogramm wurden Sling Training und Vibrationstraining ebenfalls sechs Monate lang durchgeführt.
Das Problem bei den Wurzeln packen
Ansatzpunkt der Studie waren die Defizite in Koordination, Balance und Gangbild der Kinder mit zerebraler Kinderlähmung. Diese wird hervorgerufen durch eine frühkindliche Hirnschädigung infolge von Sauerstoffmangel, Infektionskrankheiten oder Problemen bei der Geburt. Beeinträchtigungen in dieser Entwicklungsphase haben weitreichende Folgen für das Leben der Kinder. Als oberstes Steuerorgan plant und organisiert das Gehirn die Bewegungen der Kinder. Fehlbildungen in dieser Schaltzentrale äußern sich in Bewegungsstörungen, sobald die Kinder beginnen zu krabbeln und die Welt zu entdecken. Auf Dauer resultieren daraus eine schlechte Koordination, ein schwaches sensorisches System und in Folge von Inaktivität schließlich eine schwache Muskulatur.
Wissenschaftler mit neuer Hoffnung
Die Ergebnisse der Studie machen den ägyptischen Wissenschaftler nun Hoffnung auf einen Fortschritt in der Therapie der Krankheit. „Das Sling Training ist eine exzellente Ergänzung zu regelmäßig geplanter physikalischer Therapie, um den Grad der Stabilität und die Haltung der Patienten zu verbessern“, schlussfolgern sie im Egyptian Journal of Medical Human Genetics. Es bietet den Kindern somit die Möglichkeit ihre Lebenssituation zu verbessern. Schließlich haben sie einen Großteil dieses Abenteuers noch vor sich.