Hohe Verletzungsrate im Eishockey

Trotz eines umfassenden Körperschutzes zählt Eishockey zu den Sportarten mit der höchsten Verletzungsrate. Oftmals sind Kopf- und Nackenbereich besonders stark betroffen.
Verletzungen treten häufig auch am Kniegelenk auf. Dabei wird häufig das Kollateralband im Zweikampf oder bei Stürzen an der Bande geschädigt. Die meisten Verletzungen treten jedoch in der oberen Extremität auf. Mit 46,5% wird das Schultereckgelenk am häufigsten geschädigt. Dabei erfolgt nach z.B.  harten Checks ein Gelenkkapselabriss, das heißt die normalerweise in Kontakt stehenden Gelenkflächen verschieben sich.
Ein weiterer Bereich, der oft von Verletzungen betroffen ist, ist der Rumpf. Bauchmuskel- und Adduktoren-Zerrungen sind hier die Regel.

Ein starker Rumpf für einen starken Eishockeyspieler

Rumpfstabilisation ist im Eishockey vor allem im Sommer ein normaler Trainingsinhalt. Dabei werden sowohl statische, als auch mittlerweile dynamische Übungsformen verwendet. Denn ein stabiler Rumpf führt zu einem besseren und ökonomischeren Laufstil und hilft harten Checks standzuhalten. Das Gleichgewicht kann in allen Lagen, sei es beim Pass, Schuss, Dribbling oder nach Checks gehalten werden. Das Training der stabilisierenden Muskulatur reduziert außerdem die “Verletzungshäufigkeit der Adduktoren und Leistenstrukturen signifikant” (Weisskopf, 2010, S.54). Neben den normalen Stabis kann sinnvollerweise auch Sling-Training in das Off-Ice Programm integriert werden.

Sling-Training im Eishockey

Sling-Training ist eine dynamische Form der Rumpfstabilisierung. Im Eishockey-Training geht der Trend gerade dahin, dass man neben den altmodischen statischen auch dynamische Übungen im Off-Ice Training einsetzt. Die Schlingen schaffen ein instabiles Milieu. In dieser Hinsicht ähnelt es den Bewegungen auf dem Eis. In beiden Milieus muss der Körper ständig stabilisiert werden, um das Gleichgewicht zu halten. Die Schlingen aktivieren vor allem die tiefe und gelenksnahe Muskulatur und kräftigen Bauch und Rücken. Zusätzlich ist auch die gezielte Ansprache einzelner Muskelbereiche möglich. Nebenbei wird immer auch der Rumpf gekräftigt, da der Körper bei jeder Übung gegen das Schwingen der Schlingen im Gleichgewicht gehalten werden muss. Ein gezieltes Beintraining ist also möglich, wird aber durch den Sling-Trainer noch ökonomischer, da gleichzeitig viele verschiedene Muskeln sehr funktionell gekräftigt werden.

Der Einsatz von Sling-Fitness im Eishockey ist also durchaus sinnvoll und bietet viele Vorteile. Vereine sollten vor allem im Training von Kindern auf den Sling zurückgreifen, um der Bewegungsarmut der heutigen Jugend entgegenzuwirken und nicht einseitig und spezifisch, sondern funktionell zu trainieren.

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